Weil das mit der mehrwertstiftenden Beratung einfach nicht stimmt
Feb 19, 2025
Liebe Leserin, lieber Leser!
Natürlich wird das den Berufsstand massiv verändern.
berufsbegleitenden Studierenden im Unterrichtsfach "Digitale Schnittstellen" wieder viele tolle Präsentationen erlebt, bei denen uns vor Augen geführt wurde, wie oft es in verschiedenen Unternehmen zu Brüchen im digitalen Workflow und manuellen Übertragungen von Daten vom System A ins System B kommt.
Mein Highlight war sicher eine Darstellung, wie Daten in einem großen Konzern aus einem Faktura System als CSV exportiert wurden, um im SAP verbucht zu werden. Doch das Beste kam natürlich erst - dann die Daten wurden direkt im Anschluss nach der Verbuchung erneut exportiert, um im Werkzeug des Controllings importiert zu werden. Damit konnten die Daten auch ausgewertet werden.
Was wie ein Schildbürgerstreich klingt, ist ganz oft Realität im Unternehmertum. Die Prozesse im Rechnungswesen sind oft nur ein kleiner Teil der Kette der Geschäftsprozesse.
Nach über 10 Jahren Erfahrungen in genau dem Beratungsfeld, weiß ich mit Sicherheit, dass das noch viele Jahre dauern wird, bis wir von einer durchgängigen Digitalisierung und Automatisierung von Geschäftsprozessen sprechen werden.
Ich habe gemeinsam mit den Vorreitern in der Steuerberater-Branche zusammen mit Schnittstellen-Experten, Prozess-Beratern und Software-Herstellern alles mögliche unternommen, um hier den Trugschluss wahr zu machen, dem wir damals aufgesessen sind.
Das sieht man in der Grafik aus 2014 sehr schön:
- mehr Zeit durch schnellere Bearbeitung
- mehr Ertrag durch Automatisierung
- mehr Ertrag durch mehrwertstiftende Beratung
Nur haben wir das so nie geschafft.
Wir sind gescheitert.
Zumindest in der breiten Masse.
Haben wir Teilsiege errungen ?
Klar - sehr viele sogar!
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Ich muss immer wieder schmunzeln - wir haben soviel experimentiert und sind so oft gescheitert.
Während wir in der einen oder anderen deutschen Kanzlei noch über Unternehmen online ja oder nein philosophieren, haben wir in österreichischen Kanzleien oft das Thema, dass wir nach 10 Jahren Erfahrung mit verschiedensten Lösungen aus dem DATEV Ökosystem dabei sind, einzelne Lösungen endgültig aus dem Portfolio zu nehmen.
Und natürlich hat sich die Grafik ein Stück weit bewahrheitet, klarerweise haben wir geniale Erfolge zu verzeichnen:
- Heute wird mit Zusatzdienstleistungen mehr Umsatz und Gewinn gemacht
- Die Leistungserstellung erfolgt deutlich schneller (aber selten billiger)
Aber auch wahr ist:
- Die Kosten am Weg dorthin waren sehr hoch. Darüber spricht niemand gerne. Das tut weh.
- Es sind heute ganz oft andere Mandanten, die von anderen Mitarbeitern bearbeitet werden, als damals. Im Grunde wurde über die Dauer alles getauscht : Der Prozess, die Mitarbeiter und die Mandanten.
Also sparen Sie ich jede Menge "sunk costs" und verzichten Sie auf Digitalisierungsprojekte nach dem Gießkannen-Prinzip. Gehen Sie clever vor und sehen Sie sich den Einzelfall genau an.
Viel Spaß bei Ihren Projekten!
Herzlichst
Ihr
Stefan Eisl